Entpflichtet und geehrt: Harald Lehmann

Im Gottesdienst zum Ehrenvorsitzenden ernannt

In einem feierlichen Gottesdienst wurde Harald Lehmann, der langjährige Vorsitzende der Gossner Mission, in Bad Salzuflen (Lippe) feierlich verabschiedet. Als „kompetenten Kapitän in dramatischem Gewässer” habe er Lehmann 2009 kennengelernt, betonte sein Nachfolger Dr. Helmut Kirschstein in seiner Laudatio. Beim Empfang am Abend wurde Lehmann von Seiten der unterstützenden Landeskirchen für seinen großen persönlichen Einsatz, sein diplomatisches Geschick und seine Führungsstärke geehrt. Zudem trafen sehr persönliche Videogrüße aus aller Welt ein: etwa aus Sambia und Uganda, von Margot Käßmann und Regionalbischöfin Ulrike Trautwein, sowie von Bischof Johan Dang (Indien) bis hin zum Lutherischen Bischof von Neuseeland, Mark Whitfield.


Am Ende des Abends war er bewegt, überwältigt - und fast sprachlos: „Das war einfach zu viel!”, bedankte sich der scheidende Vorsitzende Harald Lehmann für die herzliche Verabschiedung durch das Gossner-Kuratorium und zahlreiche Weggefährten.

Zuvor war er im Gottesdienst in der Bad Salzufler Erlöserkirche entpflichtet worden. In der Laudatio dankte sein Nachfolger Dr. Helmut Kirschstein dem 71-Jährigen für seine „große Belastbarkeit, seine Zuverlässigkeit, Loyalität, unbeirrbare Treue, unglaubliche Kompetenz, Energie und Phantasie”.

Die Anfangsjahre in der Leitungsverantwortung für das Werk seien schwierig gewesen. „Und schwierige Zeiten bedeuten Auseinandersetzungen und ein Ringen um den richtigen Weg.” Zunächst ging es um die Aufarbeitung der ganz unterschiedlichen Erfahrungen von Gossner-Ost und Gossner-West. Später kamen finanzielle Probleme hinzu. „Du hast damals die Moral hochgehalten, den Crash vermieden und auf nötige Veränderungen gedrängt. Und den Laden zusammengehalten.”

Lehmann habe sich stark gemacht für die engere Zusammenarbeit mit dem Berliner Missionswerk - und damit neue Wege gewagt. Heute seien die Finanzen ausgeglichen und zukunftsfähig aufgestellt und das Kuratorium verjüngt, und haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende leisteten hervorragende Arbeit. „Die Gossner Mission hat bundesweit einen guten Namen!”, so Dr. Kirschstein.

Seinen Worten schlossen sich später während des Empfangs die VertreterInnen der unterstützenden Landeskirchen an. Für die Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) sprach deren Ökumenebeauftragter Dr. Christof Theilemann; für die Landeskirche Hannovers Dr. Detlef Klahr, Regionalbischof des Sprengels Ostfrieslands. Beide wünschten alles Gute und Gottes Segen. Kirchenrat Tobias Treseler, seit vielen Jahren ein Weggefährte Harald Lehmanns, sprach ein Grußwort für die Lippische Landeskirche. Carmen Damerow verlas den Gruß von OKR Dr. Ulrich Möller von der Ev. Kirche von Westfalen, der an dem Abend verhindert war. Für den Lippischen Freundeskreis der Gossner Mission sprach Ehrenkurator Wolf-Dieter Schmelter.

Zusätzlich trafen Videogrüße aus aller Welt ein. Und zum Abschluss des Abends bedankten sich die Mitglieder des Gossner-Vorstands mit einem humorvollen Theateranspiel, indem sie  als Schutzengel-Riege einen ganz besonderen Auftritt hinlegten. Zu verdanken war der Beitrag der außergewöhnlichen Schreib-Gabe von Vorstandsmitglied Oda-Gebbine Holze-Stäblein. Schließlich waren sich alle einig: Ein schöner Abend, der eine zentrale Botschaft hatte: Danke, Harald Lehmann!

Der Dank äußerte sich übrigens auch in anderer Form: Im Gottesdienst war Harald Lehmann zum Ehrenvorsitzenden der Gossner Mission ernannt worden.
(Berlin, 12.10.2020)

Fotos: 
- Entpflichtung des Vorsitzenden
- Harald Lehmann vor der Erlöserkirche in Bad Salzufeln.
(Fotos: Jutta Klimmt)